3. Station: Das nichteuklidische Lehmhaus

Bei der 3. Etappe stehen wir direkt vor dem Eingang des Lehmhauses

Wir schlängelten uns an Weissdornbüschen vorbei in der Iris des magischen Auges bis wir schließlich zum Eingang des Zentrums kommen der nach Osten zeigt.


Osten, weil Südwest die Wetterseite ist, und von Ost sogut wie nie der Wind weht. Das runde Lehmhaus erinnert an afrikanische Vorbilder und war zunächst als Geödätische Kuppel geplant und aus Bambus auch ausgeführt worden. Später musste es wegen Witterungsschäden zurückgebaut werden und es bekam ein reziprokes Dach statt dem Kuppeldach.

Vor einem Jahr war es bereits komplett mit Schilfstoh gedeckt, was jedoch aufgrund der Dürre komplett abbrannte. Nur die runde Mauer blieb stehen, wurde jedoch stark beschädigt. Weil sie den ganzen Winter über ohne Dach stand, fiel über die Hälfte davon ein.

Also etwa 2/3 wurden von mir allein in diesem Jahr wieder aufgebaut, ich berichtete über den Fortschritt in diesem Blog. Bei der Fürhung erläuterte ich die Vor- und Nachteile der 2 unterschiedlichen Lehmbauweisen: Zum einem Storhleichtlehm, bei dem der Rohlehm direkt mit Stroh angesetzt und aufeinandergestapelt wird, zum anderen wird Lehm mit Kuhdung und Asche vermischt und dann auf das Holzgerüst aufgeputzt.

Erstere ist die "primitive" Methode, zu der man eigentlich nur die eigenen Füsse und Hände, einen Kübel und etwas Wasser braucht, ist jedoch eine Knochenarbeit. Zweitere ist etwas aufwändiger, man braucht wenigstens 3 Rühreimer aus Metall, ein Rührgerät, Maurerkelle und Brett, diese Methode ist jedoch nachhaltiger. Ein Stück Lehmmauer, die ich auf diese Weise schon vor dem Winter anfing, blieb auch ohne Dach fast unbeschdet stehen, das wäre bei der ersten Methode undenkbar.

Der Innenraum

Wenn man dann durch den neuerdings runden Eingang tritt bietet sich einem folgender Blick:


Als erstes fällt der Kamin in der Mitte auf, der wie eine Achse das reziproke Dach abstützt, das sich übrigens auch selbst tragen würde. Es besteht nur aus Hohlziegeln, die ich vom Schutt geholt habe. Diese sind mit Lehmmörtel verbunden.

Durch die Löcher in den Ziegeln zieht der Kamin von unten die kalte Luft und stößt die warme Luft durch die oberen Löcher wieder aus. So kann ein Luft-Wärme Austausch in Torusform, der Form der allgemeinen Regenartion stattfinden. Das Feuer in dem Kamin dient hier als allgemeiner Transformator, in dem alle überflüssig gewordenen brennbaren Reste zu Asche transformiert werden, die dann iherseits für die Lehmmischung verwendet wird.

Das #Feuer ist übrigens auch das erste Element bei Platon, es ist der Ursprung von allem und auch die Lösung für (fast) alles. Sprich, das Feuer löst viele Probleme und ist der hauptsächliche Energie- und Materialtransformator. Deswegen ist auch jeder vernümftige Bau um das Feuer herum gebaut! #deutsch

Die Wände als Ausstellungsfläche

Das durch die missliche Lage der unsäglichen Kulturpfuschpolitik unserers Landes und der furchtbaren Korruption im Galeriebetrieb äußerst knapp gewordene Gut, nämlich die Ausstellungsfläche für Künstler, das was zu normalen Zeiten (in denen wir nicht mehr leben!) jedem ernsthafen Künstler wie selbstverständlich zur Verfügung stehen sollte, und was der Hauptgrund ist, weswegen mein Kunstprojekt entsteht, ist dann auf der Nord- bzw. Südwand zu sehen.


Rechts von Eingang sind auschließlich runde Malereien auf Holz und Metall zu sehen. Gemalt wurde mit meinen üblichen zT. selbst hergestellten Pigmenten vor allem mit #Agnihotraasche. Als Bindemittel verwende ich Bienenwachs, Ghee, Leinöl, Terpentin und andere natürliche Öle, aber auch Zelluoseleim.

(Ironie) In der Mitte in rostrot befindet sich übrigens die original Himmelscheibe von Nebra, hier bei mir kostenlos zu bestaunen, während diese Trottel im Landesmuseum viel Geld dafür bezahlen und dem Steuerzahler abzwacken, eine Kopie zu konservieren und zu betrachten. Ich weiß genau, daß das die orginal Himmelscheibe ist, denn ich habe sie selbst gefunden! Nur 20m von meinem Grundstück entfernt!(Ironie off)


Links davon dann ausschließlich eiförmige Bilder auf Holz, auf ähnliche Weise gemalt wie die runden.

In der Mitte des äußeren Ringes 2 Sockel mit geschnitzten Holzfiguren und einer Spiegelkalleidoskopinstallation, auf die ich später noch detailierter eingehen werde.

Darunter im inneren Ring, recht dicht am Kamin dann meine #Agnihotra stelle. Hier mache ich meine Sonnenuntergangszeremonien, bei denen die #Asche gewonnen und die Atmosphäre gereinigt wird. Diese Stelle ist auschließlich für Agnihotra reserviert und für nichts anderes genutzt.

Die Glasfront

Abschließend gehe ich auf die grüne Glaswand ein, die ich aus abgeschnittenen grünen, weißen und braunen Glasflaschen und Rohlehm geferigt habe. Sie geht als 30-40cm breiter Streifen über die komplette neue Wand, die ich in diesem Jahr nach dem Einsturz wieder aufgebaut habe.


Sie ist natürlich noch nicht fertig, da ich keine Flaschen mehr habe, so viel kann ich dann dann auch wieder nicht trinken. Am besten gehen übrigens grüne Wein- und Cidreflaschen.

Wenn ihr welche habt, bitte Etikett ablösen und zu mir bringen, nicht zum Glascontainer. Übrigens könnte man auch, auf die Idee bin ich während dem Bauen gekommen, auch ein komplettes Haus nur aus Flaschen machen, wenn man genügend Flaschen hat. Man braucht dazu nichtmal den Lehm mischen, sondern kann den Rohlehm, direkt wie er aus der Grube kommt verwenden. Der klebt am besten wenn er fett ist und würde nur mimimale Risse bilden, wenn die Abstände zwischen den Flaschen möglichst gering gehalten werden.

Soweit erstmal zur heutigen Etappe. In der nächsten stelle ich dann meine selbst entwickelte hexagonale Bienenbeute vor, zeige, wie die Bienen in ihr besser leben als in euklidischen Magazninen und welche Dinge ich mir noch vorstellen könnte, die Bedingungen für die #Bienen noch zu verbessern, sodaß sie vielleicht eines Tages ohne Chemie zurecht kommen.